Die Emotionen nicht unterschätzen – ein neuer Blickwinkel bei der Testament-Errichtung

Auch wenn sich viele Menschen dessen nicht bewusst sind: die Bedürfnisse der meisten Erblasser und auch ihrer Erben sind in erster Linie nicht wirtschaftlicher, sondern emotionaler Natur. Deshalb ist es bei der Errichtung Ihres Testaments neben der optimalen Gestaltung der wirtschaftlichen Seite fast noch wichtiger, die eigenen emotionalen Befindlichkeiten und die der Erben auszuloten. Es macht keinen Sinn, steuerlich und wirtschaftlich perfekt zu vererben, wenn die Erben die daraus resultierende Verteilung trotzdem als ungerecht empfinden, und es infolgedessen zum Streit kommt. Aus diesem neuen Blickwinkel muss man oft ganz anders an die Erbverteilung herangehen.

Es ist schon erstaunlich, wie fahrlässig viele Menschen beim Vererben mit ihrem Lebenswerk umgehen. Die meisten haben sich ein Leben lang gemüht, um die beiden wichtigsten Säulen ihres Lebens aufzubauen: Vermögen und Familie. Doch um zu planen, wie sie das eine an die anderen vererben möchten, nehmen sie sich dann irgendwann gegen Ende ihres Lebens zwei Stunden Zeit – wenn überhaupt. Verwundert es da, dass es bei jedem zweiten Erbvorgang Streit gibt?

Auch wenn Erbschafts-Tragödien in unserer Zeit – anders als früher in den großen Sagen- selten in Schlachten, Kriegen, Mord und Totschlag enden, so brechen doch auch heutzutage Familien auseinander, werden Menschen verfeindet, verletzt oder krank gemacht. Denn eines ist den meisten Testamenten immer noch gemein: Sie gehen am Bedürfnis der Erben vorbei. Dabei gibt es für den Zusammenhalt der Familie kein wichtigeres Gebiet als die kluge Verteilung der materiellen Güter. Hier kann der Mensch Kraft seines eigenen letzten Willens wahlweise so viel Schlechtes, aber auch so enorm viel Gutes für seine geliebte Familie tun. Allerdings ist dafür eine Abkehr von – oft unbewussten – Denkmustern erforderlich.

 

Unabänderliche Fehler am Lebensende vermeiden – klug und liebevoll vererben

Richtiges Vererben will gelernt sein. Heute mehr denn je. Wie Vermögen dorthin kommt, wo es wirklich gebraucht wird, darüber sollte sich jeder, der sein Testament macht, ausführlich – das heißt: mehr als zwei Stunden – Gedanken machen. Wir unterstützen Sie dabei.

 

Ihr Dr. Thomas Fritz